Warum Europa?

Warum Europa?

Warum faire Mode aus Europa die bessere Wahl ist

Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern fester Bestandteil von Kaufentscheidungen. Viele Menschen fragen sich, wie groß der Unterschied zwischen einem T-Shirt ist, dessen Stoff in Polen gewebt und dort auch vernäht wird, und einem ähnlich aussehenden Shirt, das in Fernost produziert und direkt per Express nach Europa verschickt wird. Dieser Beitrag ordnet die Vorteile fairer Mode aus Europa ein und zeigt, wo wir als Branche und Marke noch besser werden können.

Bei HOGBERG lassen wir unsere Produkte in Europa fertigen. Beispiele sind das Hawaii-Hemd „Power“, das kölsche Hawaii-Hemmche der kölsche Weihnachtspulli oder unsere im Dezember 2025 erscheinenden T-Shirts. Am Beispiel eines in Polen gefertigten T-Shirts lässt sich gut zeigen, warum diese Entscheidung einen Unterschied macht.

Kurze Transportwege schonen das Klima

Eines der stärksten Argumente für eine Produktion in Europa sind die deutlich geringeren Transportemissionen. Kleidung, die in Asien hergestellt und nach Europa verschifft oder sogar eingeflogen wird, legt enorme Distanzen zurück. Der Transportsektor ist in der Europäischen Union für rund ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich und gehört zu den Bereichen, in denen die Emissionen besonders schwer zu senken sind.[1]

Wenn Stoffe in Polen gewebt und Kleidungsstücke dort genäht werden, sind die Wege bis zu den Kundinnen und Kunden wesentlich kürzer. Die Ware gelangt in der Regel per Lkw oder über kurze Seewege nach Deutschland und in andere EU-Staaten. Das reduziert den CO2-Ausstoß im Vergleich zu Lieferketten, in denen Textilien über viele tausend Kilometer aus Übersee transportiert werden.

Für ein nachhaltigeres Gesamtsystem ist es entscheidend, an genau diesen Stellschrauben anzusetzen. Europa verfolgt das Ziel, die Emissionen des Verkehrssektors bis 2050 um rund 90 Prozent zu senken.[1] Kürzere Lieferwege, effizientere Logistik und eine Verlagerung auf weniger emissionsintensive Transportarten sind dafür zentrale Bausteine. Mode, die innerhalb Europas produziert und verteilt wird, passt zu diesem Ansatz.

Faire Arbeitsbedingungen und klare Standards

Nachhaltigkeit endet nicht bei CO2. Es geht immer auch um die Menschen, die ein Produkt herstellen. In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union gelten verbindliche Mindeststandards für Arbeitsschutz, Höchstarbeitszeiten, Ruhezeiten und Urlaub. Diese Standards sind unter anderem in der EU Grundrechtecharta und der europäischen Arbeitszeitrichtlinie verankert und sollen faire und sichere Arbeitsbedingungen gewährleisten.[2][3]

Für Näherinnen und Näher in europäischen Betrieben bedeutet das ein höheres Schutzniveau, mehr Rechtssicherheit und eine bessere Kontrolle durch nationale Behörden. Auch wenn die Löhne innerhalb Europas unterschiedlich sind, liegen sie meist über dem Niveau vieler Fertigungsstandorte in Fernost. Wer in Europa fertigen lässt, trägt dazu bei, dass Arbeitsbedingungen besser überprüfbar und Beschäftigte besser abgesichert sind.

Für Kundinnen und Kunden ist das ein wichtiger Teil der Gesamtbilanz. Eine faire Lieferkette besteht nicht nur aus umweltfreundlichen Materialien, sondern auch aus Unternehmen, die Rechte von Beschäftigten achten und für Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen.

Qualität als langfristiger Nachhaltigkeitsfaktor

Ein weiterer Baustein ist die Qualität der Produkte. Ein gut verarbeitetes T-Shirt, das auch nach vielen Wäschen seine Form behält und sich angenehm trägt, muss deutlich seltener ersetzt werden als ein Teil minderer Qualität. Langlebige Kleidung spart Ressourcen, weil sie weniger schnell im Altkleidercontainer oder im Restmüll landet.

Europäische Textilbetriebe verfügen oft über langjährige Erfahrung, spezialisierte Produktion und hohe Qualitätskontrollen. Das sieht man am fertigen Produkt. Hemden wie das Hawaii-Hemd „Power“ oder unser kölsches Hawaii-Hemmche sollen nicht nur optisch überzeugen, sondern auch nach mehreren Saisons noch Freude machen. Hochwertige Stoffe, sorgfältige Verarbeitung und gute Passform sind deshalb nicht nur Designfragen, sondern auch Teil einer nachhaltigen Strategie.

Materialien: Wo wir schon gut sind und wo wir besser werden können

Ein T-Shirt aus europäischer Produktion ist ein Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem bleibt die Frage nach den eingesetzten Materialien. Konventionelle Baumwolle benötigt im Anbau viel Wasser und wird in vielen Regionen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln angebaut. Hier bietet zertifizierte Bio Baumwolle einen klaren Vorteil. Eine aktuelle Studie zu Fairtrade zertifizierter Bio Baumwolle zeigt, dass diese im Vergleich zu konventioneller Baumwolle deutlich geringere Treibhausgasemissionen verursacht und weniger Wasser verbraucht.[4]

Für Marken wie HOGBERG bedeutet das: Produktion in Europa ist ein wichtiger Baustein, aber nicht das Ende der Entwicklung. Der nächste Schritt ist die noch konsequentere Auswahl von Rohstoffen, die Umwelt und Menschen bestmöglich schonen. Dazu gehören Bio Baumwolle, innovative Zellulosefasern und recycelte Materialien. Parallel können Betriebe in Europa vermehrt erneuerbare Energien einsetzen, um die Herstellung weiter zu verbessern.

Ehrliche Bilanz und Blick nach vorn

Fair produzierte Mode aus Europa ist in der Regel die bessere Wahl für Mensch und Umwelt. Kürzere Lieferwege reduzieren Emissionen, verbindliche Standards schützen Beschäftigte und höhere Qualität verlängert die Lebensdauer von Kleidung. Gleichzeitig bleibt es wichtig, die gesamte Lieferkette im Blick zu behalten, vom Anbau der Faser über Färbung und Konfektion bis zur Verpackung.

Wer ein T-Shirt kauft, das in Polen gewebt und genäht wurde, trifft heute meist eine bewusstere Entscheidung als beim vergleichbaren Massenprodukt aus Übersee. Perfekt ist die Lösung noch nicht, aber sie geht in die richtige Richtung. Mit jedem weiteren Schritt, von besserer Rohstoffwahl bis hin zu noch transparenteren Lieferketten, kann faire Mode aus Europa ihren Vorsprung ausbauen.

Wenn du sehen möchtest, wie das bei HOGBERG konkret aussieht, findest du unsere aktuellen Teile in der Kollektion. Jedes Hemd, jedes T-Shirt und jeder Pulli ist ein Beispiel dafür, wie freche Designs, europäische Produktion und Verantwortungsbewusstsein zusammenkommen können.

Quellen

[1] Europäische Kommission, Climate Action: Transport overview. Überblick zu Emissionen und Klimawirkung des Transportsektors in Europa.

[2] Europäische Kommission, Fair and just working conditions. Informationen über Rechte zu fairen Arbeitsbedingungen in der EU.

[3] Europäische Kommission, Working Time Directive. Richtlinien zu Arbeitszeit, Ruhezeiten und Urlaub in der EU.

[4] Fairtrade / CEval, Evaluating the environmental impact of Fairtrade certified cotton in India (2024). Studie zu Umweltwirkungen und Emissionen von Fairtrade zertifizierter Baumwolle in Indien.

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